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Ausgabe
FOCUS Ausgabe 23/2023
02.06.2023
Freitags ab 18 Uhr
Meldung

45 Frauen erheben ihre Stimmen gegen häusliche Gewalt

Berlin. In der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazin FOCUS erheben 45 Frauen, die häusliche Gewalt erlitten haben, ihre Stimmen. Die Frauen zeigen sich öffentlich mit Foto, Namen und ihren Berufen, um das Stigma häuslicher Gewalt aufzubrechen.

Sie sprechen im FOCUS offen über die Gewalt, die ihnen von ihren Expartnern widerfahren ist. Unter den Betroffenen sind Managerinnen, Aufsichtsrätinnen, Geschäftsführerinnen, Ärztinnen, Polizistinnen und viele mehr. Sie alle fordern, dass sich in Gesellschaft und Politik endlich etwas ändert: ein stärkeres öffentliches Bewusstsein über Ausmaß und Formen von Gewalt, mehr Vertrauen in die Betroffenen, ein Ende der Opfer-Täter-Umkehr sowie Änderungen im Familien- und im Strafrecht. Dafür haben sie sich zu der Initiative #dienächste zusammengeschlossen.

Anna Sophie Herken, eine der Gründerinnen der Initiative, sagte dem FOCUS: „Nicht die Betroffenen sind das Problem, sondern die Täter und eine Gesellschaft, die wegschaut und stigmatisiert. Um häusliche Gewalt zu bekämpfen, müssen wir unsere gesellschaftlichen Strukturen verändern.“ Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte im FOCUS-Interview: „Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache, sondern ein gravierendes gesellschaftliches Problem, das wir bekämpfen müssen.“

Faeser verwies darauf, dass die Ampel-Koalition endlich die internationale Istanbul-Konvention umsetzen wolle. Deutschland habe sich damit verpflichtet, Gewalt gegen Frauen zu verhüten, zu verfolgen und zu bekämpfen. „Wir sorgen zum einen für mehr Schutzräume für Frauen, vor allem stärken wir die Frauenhäuser“, so die Innenministerin. „Zum anderen gehört dazu die verstärkte Aus- und Fortbildung in der Polizei, um frühzeitig und sensibel auf solche Taten zu reagieren und überall in Deutschland gut ausgebildete Ansprechpartner für die Betroffenen zu haben.“