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EU-Krisenkoordinator kritisiert Grenzschließungen während der Corona-Pandemie und verspricht neues Erreger-Überwachungssystem
EU-Krisenkoordinator kritisiert Grenzschließungen während der Corona-Pandemie und verspricht neues Erreger-Überwachungssystem
Berlin – Für den EU-Krisenkoordinator Laurent Muschel waren die Grenzschließungen der größte Fehler Europas in der Corona-Krise. Die Reiserestriktionen „ängstigten die Menschen, hielten aber das Virus nicht auf“, sagt der stellvertretende Generaldirektor der Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (Hera) in der neuen Ausgabe des Nachrichtenmagazins FOCUS. „Gleichzeitig waren wir nicht in der Lage, Hinweise auf neue Varianten zu entdecken“, so Muschel. Deshalb baue seine während der Pandemie gegründete Behörde „ein Überwachungssystem auf Krankheitserreger im Abwasser von Flughäfen auf“. Partner sei der Bill-und-Melinda-Gates-Fonds. Konkret stehe man mit dem Airport Singapur im Gespräch, „erste Kandidaten sind auch Istanbul und Addis Abeba“, sagt Muschel im FOCUS. Abgesehen von Krankheitserregern befasse sich Hera mit Gefahren durch chemische, biologische und radioaktive Stoffe. „Und wir arbeiten zur Antibiotikaresistenz, die eine stille Pandemie darstellt“, betont Muschel. „Sie fordert in Europa jedes Jahr 35.000 Menschenleben.“