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FOCUS: Mehrheit lehnt Sexkauf-Verbot ab
Berlin. Die Mehrheit der Deutschen lehnt es ab, die Annahme von sexuellen Diensten einer Prostituierten künftig unter Strafe zu stellen. Das ergibt eine repräsentative Umfrage von Kantar für FOCUS (1006 Befragte am 12. und 13.09.2023). Demnach sind 64 Prozent der Befragten gegen die Einführung eines sogenannten Sexkauf-Verbots, wie es beispielsweise in Schweden gilt. Dort werden Freier dafür bestraft, wenn sie sexuelle Dienste in Anspruch nehmen. Es wurde im Jahr 1999 eingeführt und gilt inzwischen in mehreren Ländern wie etwa in Frankreich.
Der Vorstoß, auch hierzulande nach dem „Nordischen Modell“ zu verfahren, geht auf eine Initiative der Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär zurück: „Deutschland hat sich zum Bordell Europas entwickelt“, mahnt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union und schließt sich der Forderung von Frauenrechtlerinnen an, die seit Jahren ein Sexkauf-Verbot fordern.
Seit Einführung des Prostitutionsgesetzes im Jahr 2002 ist Prostitution in Deutschland nicht mehr sittenwidrig, sondern gilt als normales Gewerbe.