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Focus: SAP-Chef fordert mehr Freiheit für KI / „Es tut weh, wie die Bürokratie uns ausbremst“
Berlin. SAP-Chef Christian Klein fordert mehr Freiheit für die Industrie im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. „Wer von vornherein alles verbietet, bekommt keine Innovationen“, sagte Klein dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Erschwerend komme dazu, dass in der EU jedes Land dann noch seine eigenen Regeln schreibt. „Harmonisierung würde da ein nie erlebtes Tempo entfesseln“, sagte der SAP-Chef. „Klar benötigt die Technologie einen rechtlichen Rahmen. Aber hierzu braucht es Augenmaß und den Willen, uns Unternehmen auch mal machen zu lassen.
Der Chef von Deutschlands wertvollstem Konzern zeigt Verständnis für die deutsche Politik, da es für ein Drei-Parteien-Bündnis schwierig ist, Kompromisse zu finden. „Andererseits ist gerade die Digitalisierung zu wichtig fürs Land und seine Bürger, als dass das Thema nicht beherzt angegangen werden müsste“, fügte Klein an. Harsch kritisiert der SAP-Chef die Fesseln durch den Föderalismus: „Der deutsche Föderalismus hat viele gute Seiten, aber auch Nachteile, was das gemeinsame Tempo angeht. Es tut weh zu sehen, wie uns da gerade viele überholen, weil uns die Bürokratie immer wieder ausbremst und wir uns mit den Verfahrensbeschleunigungen so schwertun. Da fühlt man sich als Wirtschaft schon mitunter ohnmächtig.“
Der SAP-Chef fordert die Bereitschaft zu Leistung und Wettbewerb, zu fördern schon von Kindesbeinen an. Klein wörtlich: „Wir sollten unsere Kinder auf den Wettbewerb vorbereiten, denn mit dem werden sie später in jeder Firma, Branche und in jedem Winkel der Erde konfrontiert. Das muss schon in den Schulen beginnen. Ich habe mich auf dem Fußballplatz früher auch viel über Niederlagen geärgert, dann aber auch immer wieder überlegt: Was können wir, was kann ich besser machen?“